Vitamin C

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Vitamin C


Momentan ließt man es doch fast überall: "für mein Immunsystem nehme ich momentan Vitamin C Kapseln ein".

Hier Werbung, da Werbung - doch macht das eigentlich wirklich Sinn?

Alles rund um das Thema Vitamin C lest ihr jetzt in diesem Beitrag.


Teil 1: Funktionen von Vitamin C, Zufuhrempfehlungen, Vorkommen


Vitamin C, oder auch Ascorbinsäure, ist für uns Menschen essentiell. Das bedeutet, es kann nicht vom Körper selbst hergestellt werden und muss mit der Nahrung zugeführt werden.

Zu den Aufgaben im Körper zählen unter anderem:
  • Aufbau von Kollagen, Nebennierenrinden- und Nebennierenmarkhormonen
  • Aufnahme von Eisen (Nicht-Häm-Eisen)
  • Unterstützt Wundheilungsvorgänge
  • optimale/normale Immunfunktion
  • Entgiftungsfunktion: potenziell giftige Substanzen (Stoffwechselendprodukte, Medikamente) so verstoffwechseln, dass diese vom Körper ausgeschieden werden können.
  • Antioxidative Wirkung
  • normale Funktion des Nervensystems
  • Energiestoffwechsel – Verringerung von Müdigkeit und Ermüdung (durch Bildung von Carnitin und Peptidhormonen)
  • Antioxidationsmittel in der Lebensmittelherstellung : wird als Zusatzstoff eingesetzt

  • Zufuhrempfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung

    Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung definiert den Vitamin C Bedarf für Frauen mit 95mg/ Tag und für Männer mit 110 mg/ Tag. Bei Raucher/innen, Schwangeren und Stillenden ist der Bedarf erhöht. So sollen Schwangere ab dem 4. Monat 105mg und Schwangere 125mg. pro Tag zuführen. Rauchern wird eine Zufuhr von 155mg und Raucherinnen von 135mg am Tag empfohlen.


    Als nächstes möchte ich ein paar, bzw. die Vitamin C-reichsten Lebensmittel aufzählen (bezogen auf 100g Lebensmittel):

  • Acerola Fruchtnektar – 230mg
  • Brennnessel – 330mg
  • Sanddornsaft – 265mg
  • Schwarze Johannisbeere – 175mg
  • Petersilie – 160mg
  • rote Paprika – 140mg
  • Rosenkohl – 110mg
  • Brokkoli – 95mg
  • Erdbeere – 55mg
  • Spinat, Zitrone – 50mg
  • Limette, Orange, Kiwi – 45mg
  • Kartoffeln – 15mg

  • Ihr seht , dass bereits 100g rote Paprika (roh) den Tagesbedarf decken können. Wenn ihr also täglich ausreichend Obst (2 Portionen) und Gemüse (3 Portionen) esst, seid ihr auf der sicheren Seite.

    Hier seht ihr die Menge an Paprika,
    die bereits ausreicht, um euren täglichen
    Vitamin C-Bedarf zu decken.

    Teil 2: Vitamin C-sparender Umgang mit Lebensmitteln


    Das Vitamin C ist wasserlöslich, hitzeempfindlich, lichtempfindlich und reagiert mit Sauerstoff. Von daher sollte ein paar Dinge beachtet werden, um den Vitamin C Verlust möglichst gering zu halten.

    Als Erstes möchte ich euch aber noch ein paar Beispiele geben, inwiefern die Lagerung und die Zubereitung einen Einfluss auf den Vitamingehalt haben können.
  • Lagern wir Blattgemüse und Salat nur einen Tag lang bei 12°C verringert sich der Vitamin C-Gehalt um 40%. Bei einer Lagerung im Kühlschrank bei 4°C reduziert sich der Gehalt nur um 25%.
  • Wenn wir Gemüse vor dem Waschen zerkleinern und dann unter fließendem Wasser reinigen, verliert es ungefähr 35% deines Vitamin C-Gehaltes.
  • Beim Kochen in Salzwasser kann sich der Gehalt um bis zu 55% reduzieren, während beim Dämpfen unter geringer Hitze nur mit einem Verlust von bis zu 17% zu rechnen ist.
  • Auch das Warmhalten (bei ca. 80°C) kann einen Vitaminverlust von 20% je Stunde ausmachen.
  • Dabei kann man sagen, dass das lange Garen den größten Einfluss hat.

  • Bei fettlöslichen Vitaminen spielen Wassermenge und Hitze zum Beispiel gar keine Rolle, aber dazu ein andern mal mehr.

    Wir halten also fest:
    Tipps zum Schonen von Vitamin C
  • Möglichst frisch einkaufen
  • Lebensmittel lichtgeschützt und kühl lagern
  • Gemüse und Obst unzerkleinert in stehendem Wasser waschen
  • Gemüse und Obst erst kurz vor der Verwendung schneiden
  • Lebensmittel nach Möglichkeit roh verzehren
  • Gemüse in möglichst großen Stücken garen
  • Gemüse nur kurz garen (bissfest) und so wenig Wasser wie möglich verwenden
  • Salate/Rohes mit Essig/Zitronensaft beträufeln (stoppt enzymatischen Vitamin C-Abbau)
  • Jegliche Lebensmittel gut abdecken, zum Schutz vor Luft- und Licht
  • Fertiges Essen schnell runterkühlen und wieder erwärmen, statt warmhalten


  • Teil 3: Machen Vitamin C Supplemente Sinn?


    Bisherige Studien können eine protektive Wirkung von Vitamin C bei Erkältungskrankheiten nicht bestätigen!

    Extrem hohe Dosierungen durch Supplemente haben keine ausschlaggebenden Einflüsse auf die Vorbeugung und Reduktion von Krankheitsdauer und -Intensität. Die Krankheitsdauer kann durch die tägliche, über einen längeren Zeitraum eingenommene hohe Dosen maximal um einen halben Tag verkürzt werden. Das Immunsystem kann durch die Einnahme nicht zu „Hochleistungen“ angeregt werden.

    Man kann also festhalten: Es ist also nicht eindeutig bewiesen, dass es einen direkten Kausalen Zusammenhang zwischen der dauerhaften oder kurzfristigen Einnahme von hochdosierten (>200mg – 2000 mg) Vitamin C-Präparaten gibt. Eine Ausnahme machen Extremsportlern (Marathonläufer, Soldaten in Wintergebieten). Hier konnte die Anzahl an Erkrankungen bei 2-3 wöchiger Einnahme hochdosierter Präparate nachweislich um 50% reduziert werden. Anders ist es eventuell auch, wenn Vitamin C nicht oral eingenommen, sondern intravenös zugeführt wird. Das würde den Rahmen hier allerdings sprengen.


    Wie sieht es mit Nebenwirkungen zu hoher Dosen aus?

    Eine deutlich über dem Bedarf liegende Menge, wird schnell über die Nieren ausgeschieden. Außerdem kann eine hohe Zufuhr zu Magen-Darm-Beschwerden kommen. Ein erhöhtes Risiko für Nierensteinbildung ist noch umstritten.


    Im Vergleich: Nahrungsergänzungsmittel und Lebensmittel
    Die Supplements von InnoNature haben eine Tagesdosis von 600mg. In Lebensmitteln könnte das ungefähr so aussehen:
  • 200g Paprika – 280 mg
  • 200g Broccoli – 190 mg
  • 300g Kartoffeln . 45 mg
  • 10g Petersilie – 16mg
  • 200 ml Orangensaft – 90
  • = 621 mg!

  • Natürlich muss man hier bedenken, dass ein Teil des Vitamin C durch die Lagerung und Zubereitung verloren geht. Was ich sagen will, das sind jetzt ganz normale Mengen an Lebensmittel, manch einer isst wahrscheinlich sogar noch mehr Obst/Gemüse/Kräuter und hat noch eine höhere Vitamin C-Zufuhr. Das zeigt mir eigentlich, dass man wirklich keine Tabletten nehmen muss, um seinen Körper gut und definitiv ausreichend mit Vitamin C zu versorgen.

    Die Bioverfügbarkeit aus Nahrungsmitteln und Vitamintabletten ist übrigens ungefähr gleich.

    Natürlich ist es wie überall: Ausnahmen bestätigen die Regel. Wenn du das Gefühl hast, die Supplementierung tut dir gut – dann bitte. Wissenschaftlich ist es aber nicht eindeutig belegt. Viel wichtiger ist, die tägliche Zufuhrempfehlung zu decken.


    Wann kann eine hohe Zufuhr dennoch Sinn machen?
    Zum einen kann es Sinn machen, wenn bestimmte Medikamente eingenommen werden. Einige Medikamente erhöhen nämlich die Vitamin C Ausscheidung und/oder vermindern die Aufnahme. Es kann also zu einem Mehrbedarf an Vitamin C kommen. Zu diesen Medikamenten/Wirkstoffen gehören zum Beispiel: Antazida, Antikoagulanzien, Barbiturate, Calcitonin, Indometacin, orale Kontrazeptiva, Kortikosteroide, Acetylsalicylsäure, Tetracycline und Thiaziddiuretikagenommen.
    Zum Anderen kann es Sinn machen, wenn eine Unterversorgung vorliegt. Das kann zum Beispiel durch:: zu wenig Obst/Gemüse, exzessiver Alkoholkonsum, Rauchen, extreme Körperliche Belastung (Marathon), Stress, Lange Aufenthalte in der Kälte, Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Tumorerkrankungen entstehen.

    Teil 3: Fazit

    Meiner Meinung nach macht es also wenig Sinn, sein Geld für Vitamin C Supplemente auszugeben.
    Der empfohlene Tagesbedarf kann ganz einfach mit Lebensmitteln gedeckt werden. Er wird nicht nur gedeckt, sondern auch weit überschritten. Das bedeutet, dass sehr viele Menschen sowieso schon weit über der Zufuhrempfehlung liegen. Der Körper scheidet überflüssige Mengen an Vitamin C sowieso aus. Also was macht es für einen Sinn, noch mehr Vitamin C zuzuführen? Wie gesagt gibt es immer Ausnahmen, aber ein gesunder Mensch braucht keine Vitamin C Supplemente zu nehmen! Aktuell wird viel über intravenöse Vitamin C Gaben, vor allem in der Krebstherapie, geforscht. Nach ersten Einschätzungen meinerseits, kann die intravenöse Gabe tatsächlich etwas bewirken. Finde ich sehr spannend und werde ich weiter beobachten.


    Ich hoffe, ihr konntet einiges für euch mitnehmen!
    Lasst gerne eure Meinung als Kommentar da.
    Eure Laura

    Quellen
    https://www.sge-ssn.ch/ (Schweizer Gesellschaft für Ernährung), Ernährung im Top-Sport; Alexandra Schek Ernährungsmedizin und Diätetik; H. Kasper Einführung in die Ernährungslehre; E. Kofranyi, W. Wirths Die Nährwerttabelle; Heseker/Heseker https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/lebensmittel/nahrungsergaenzungsmittel/vitamin-c-erstaunlich-gesund-1915 https://www.pharmazeutische-zeitung.de/klassiker-im-neuen-licht/